Carl Friedrich May

* 25. Februar 1842
Ernstthal

† 30. März 1912
Radebeul

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Wiener Karl May-Wochenende

(Für die Bildershow einfach auf das Vorschaubild im Text klicken!)


 

Wir starteten am Freitagmorgen voller Vorfreude in Nürnberg mit unserer Reise nach Wien. Fast schon traditionell war wiederum frühherbstliches, sonniges Wetter während des gesamten Tagungswochenendes unser treuer Begleiter. Per pedes zum Tagungshotel zu kommen war jedoch etwas schwieriger geworden, denn unser Zug fuhr nun bis nach Wien-Meidling.

 

Endlich im Hotel angekommen wurden wir aber sofort entdeckt: Die Veranstalterin, Sissy Kolb, lief strahlend auf uns zu, begrüßte uns herzlich, und wenn wir nun schreiben: Damit fühlten wir uns ein wenig wie "zuhause" oder besser "angekommen", übertreiben wir hier bestimmt nicht.

 

Das kurz darauf zum Treffen verteilte Sonderheft "May-nungsaustausch" zeigte uns: Das Programm war sehr umfang-, aber auch abwechslungsreich.

 

So bestand das Hauptprogramm wieder aus sehr gut (auch sicher für alle gut verständlich) präsentierten Vorträgen. Zu den Inhalten der Vorträge wird es in den "May-nungen", dem Heft des KMCOE, sicher mehr zu lesen geben.

 

Als Vortragende seien hier bespielhaft genannt Jenny Florstedt, Sr. Mirjam Dinkelbach, Dr. Florian Schleburg, Werner Geilsdörfer, Wynfried Kriegleder uvm.

 

Neben den Vorträgen bot das Programm aber auch gemeinsames "Drumherum" an, so z. B. das erste gemeinsame Abendessen im Hotelrestaurant. An dieser Stelle möchte ich gerne auf die entzückende Tischdekoration hinweisen: Passend zum anschließenden Filmabend ("Der Schatz der Azteken") lagen als Menükarten DVD auf jedem Platz und - gewissermaßen als "Streudeko" - aus buntem Papier hergestellte Filmrollen und Filmprojektoren auf den Tischen.

 

Am Samstag fuhren wir mit der "Bim" (= Straßenbahn) zum "Cafe Prückel", um dort in fröhlicher, entspannter Atmosphäre gemeinsam zu Abend zu essen und im Anschluss das Theater im Untergeschoss des "Cafe Prückel" zu besuchen.

 

Dort führte eine Gruppe junger Künstler sehr engagiert das Stück (bzw. "Musikalische Erinnerungen") "Wenn der Winnetou das wüsste! - Karl May als Komponist" auf.

 

In diesem Konzert erlebten wir Zuhörer eine Reise durch eine musikalische Welt, in welcher zunächst bis zur Pause fast schwermütig oder ernst vorgetragene Werke von u.a. Karl May, Walter Weber, Othmar Schoeck, Johann Wiesner uvm. vorgetragen wurde.

 

Nach der Pause betraten wir die heiterere, offenere Musik, in welchem dann Stücke von z.B. Lothar Olias, Werner Scharfenberger, Elfriede Benedix, Martin Lingnau und vielen vielen anderen Komponisten dominierten.

 

Das Ensemble um Thomas Schmidt präsentierte ein sehr kurzweiliges Programm aus Musik, Tanz, Schauspiel und freier Rede unter Nutzung des vorhandenen fast spartanisch zu nennenden Bühnenmaterials sowie eines Klavieres (großartig: Die bereits mehrfach ausgezeichnet Pianistin) Alles in Allem kann man den Interpreten nur zu ihrem Programm gratulieren; dies besonders vor dem Hintergrund, dass sie wohl wussten, dass dort unten, vor ihnen, eine ganze Schar von May-Wissenden sitzen würde… Also: Großartige Performance und großes Lob!

 

Am Sonntag fand dann als Ausklang der Tagesausflug zum Marchfeld mit Besichtigung von zwei Schlössern statt, nämlich einmal das Schloss Marchegg (alternativ konnte man im Ort spazieren gehen), und nach einem leckeren Mittagessen besuchten wir anschließend am frühen Nachmittag Schloss Eckartsau. Angeboten wurde eine interessante Führung durch das Schloss. Wer nicht teilnehmen wollte, hatte die Möglichkeit, sich auf dem Rasen stehende Liegestühle zu sichern und sich in dem weitläufigen Park unter den Bäumen Schatten zu suchen.

 

Der frühe Abend des Sonntags stand aber dann im Zeichen des Abschiednehmens. Nach unserem Marchfeldausflug hielt der Bus vor dem Hotel, um uns "auszuladen" - und damit einher ging das Verabschieden von allen noch verbliebenen Karl May-Freunden und - von allen Teilnehmern - ein herzliches Dankeschön an Sissy Kolb und ihre "Helferlein" für eine wiederum sehr gelungene abwechslungsreiche Tagung unter Freunden in Wien.

 

Liebe/r Leser/in, kennen Sie das Gefühl, wenn Sie am Bahnsteig stehen, jemanden verabschiedet haben, der Zug ist gefahren, und der Bahnsteig ist öd, leer und verlassen?

 

So ähnlich wie an dem Beispiel des Bahnhofes war bei uns "Verbliebenen" ein Anflug von Traurigkeit spürbar: Das Treffen an sich war endgültig zu Ende. Doch schnell siegte die Vorfreude auf ein (baldiges) Wiedersehen.

 

Erst einmal stand ein Besuch unserer "Da-müssen-wir-unbedingt-wieder-hin-Pizzeria" auf unserem Sonntagabendprogramm, gemeinsam mit unserem Karl May-Freund Werner Geilsdörfer. Italienisch gestärkt und mit einer vom Inhaber des Restaurants überreichten Flasche Apfelsaft (vielen Dank dafür auch an dieser Stelle für die italienische Gastfreundschaft in Wien!), die wir natürlich geschwisterlich teilten, führten wir dann bis tief in die Nacht Gespräche und Diskussionen in der Hotellobby.

 

Der Montagmorgen dann stand im Zeichen des Auscheckens - nach einem ausgiebigen Frühstück, versteht sich. Die Zeit schritt auf einmal rasch vorwärts. Nacheinander verabschiedeten sich dann Jenny Florstedt und Werner Geilsdörfer. Wir entschlossen uns, noch einmal zur nahe gelegenen Einkaufsstraße zu schlendern. Zwischendurch jedoch strandeten wir in einem nahe gelegenen Straßencafe - sehr empfehlenswert, auch wenn die Hauptstraße direkt an den Sitzplätzen vorbeiführt. Plötzlich tauchte ein bekanntes Gesicht auf: Lorenz Hunziker leistete uns noch ein wenig Gesellschaft. Nach seinem Aufbruch jedoch gingen wir weiter zur Einkaufsmeile, und als dann endgültig die Abreisezeit gekommen war, ließen wir uns per E-Taxi zum Bahnhof bringen, der in rund 3,5 km Entfernung lag.

 

Fazit: Die Mischung aus Vorträgen, Ausflügen, gemeinsamen Abendessen sowie Film- und Konzertdarbietungen bot sicherlich für jeden etwas und war wie stets eine Bereicherung für uns als Gäste.

 

2018 wird es wohl ein weiteres Treffen geben. Wien, rechne mit uns! *zwinker*

 

Eine Geschichte müssen wir aber doch noch zum Schluss erzählen:

 

Während der Rückfahrt vom Hotel zum Meidlinger Bahnhof kamen wir mit dem Taxerer in ein nettes Gespräch über Energiegewinnung und Elektro-KFZ (Hintergrund: Er fuhr eines von zwei E-Taxis in Wien). Dadurch entspann sich ein sehr nettes und lebhaftes Gespräch - an dessen Ende auch die Frage stand, was wir in Wien gemacht haben.

 

Unbedarft, wie wir sind, erzählten wir ihm vom gerade stattgefundenen KMCOE-Treffen und auf einmal - man glaubt es nicht! - zückte er seine private Visitenkarte und bat um Weitergabe von Name und Mailadresse an Sissy Kolb, was wir ihm natürlich gerne versprachen und dies auch machten.

 

Hand aufs Herz: War dies nicht ein perfekter Abschluss einer gelungenen Veranstaltung?

 

Gabi Steinel
Klaus Düdder

 

Der Webmaster dankt:
- G. Steinel für die Bilder


 


 

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