Helmut hat geschrieben:Das sehe ich in der Tat völlig anders, der KMV vertritt die Vermarktung Mays und nichts anderes, während z.B. die KMG die "(wissenschaftliche) Beschäftigung mit dem Schriftsteller Karl May" vertritt, was für mich (und ich hoffe doch, für noch einige andere) das wesentlich wichtigere Ziel der Beschäftigung mit (nicht nur) meinen Lieblingsschriftsteller ist.
Das Karl May Museum und das Karl May Haus vertreten (oder sollte dies zumindest) Dinge (so allgemein gesprochen) die mit dem Leben Mays zu tun haben. Auch dies halte ich für (wesentlich) wichtiger als die reine "Vermarktung". Über die Karl May Stiftung und etwa dem Verein "Silberbüchse" könnte man meinethalben noch streiten.
Aber den Karl May Verlag als die Institution Karl Mays zu bezeichnen und zu behandeln, erscheint mir doch etwas, mit Verlaub gesagt, zu blauäugig.
Helmut
Eine öffentlichkeitswirksame Seite lebt von dem Besuch auch und gerade der Menschen, welche möglicherweise irgendwann einmal Bezug zu Karl May hatten.
Ich stelle nun folgende These auf, die ich zwar nicht überprüft habe, die ich dennoch so für belastbar halte (warum dürfen nur Wissenschaftler Thesen aufstellen?):
Wenn ich heute durch unsere schöne Fußgängerzone ginge und wahllos Menschen befragen würde, was ihnen spontan zu Karl May einfällt, würden eine Menge Menschen sagen: Winnetou, Old Shatterhand usw.
Würde ich nach den ersten Gedanken zur Karl-May-Literatur fragen, so würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Antwort "Grün aussehende Bücher!" kommen.
Dieses Phänomen hat sich - soweit ich weiß - sogar der Bertelsmann-Verlag seinerzeit zunutze gemacht, indem er an die Karl May-Grün-Farbe angelehnte Bücher verkaufte.
Ferner werden Bücher, welche auch nur indirekt mit Karl May zu tun haben, aber in den Handel gelangen, meistenteils im grünen, bekannten Karl May-Stil eingebunden.
Erst, wenn der geneigte Leser dieser Bücher wieder einen Bezug zu Karl May bekommen haben sollte und
mehr wissen möchte, erst
dann kommen - aber auch nur aufgrund von dann notwendigen Recherchen durch den Leser selbst - andere Einrichtungen ins Spiel, die in ihrer Außenwirkung m. M. n. arg beschränkt sind. Diese Einrichtungen kommen nicht auf die breite Masse zu, sondern warten, bis die Masse sich zu ihnen bewegt. Das kann ein fatales Denken sein.
Abgesehen davon bedeutet "Karl May wieder bekanntmachen" ganz bestimmt
nicht, den unbedarften Leser mit wissenschaftlichem Kram über Karl May zu kommen - der"normale" Leser wird sich - bis auf hartgesottene Interessierte - kaum dafür interessieren. Aber
wenn er sich dafür interessieren mag, dann kann er sich jederzeit an einen Freundeskreis wenden, und
dort wird man ihm sicher mit Sekundärliteratur und weiteren Infos helfen können.
Insofern sehe ich den Karl May-Verlag sehr wohl als erste Adresse an, denn die Menschen draußen bekommen in aller Regel zuerst über die Vermarktung seiner Bücher (abgesehen von der x-ten Karl May-Film-Wiederholung im TV) Kontakt zu Karl May.
Wie schon oft in diesem Forum angesprochen, haben diese Seiten Außenwirkung. Unser Ziel kann es nur sein, Menschen für Karl May zu begeistern. Ein sekundäres Ziel ist, Karl May-Interessierte möglicherweise zu unserer Runde zu locken und ihnen die dafür notwendigen Infos und Kontaktmöglichkeiten an die Hand zu geben.
Noch eines sei angemerkt: Ich beobachte sehr wohl auch andere Foren, welche sich des Themas Karl May gewidmet haben.
Ich lese ebenso, wie sich sogar "Wissenschaftler" (selbst ernannte oder tatsächliche?) gegenseitig angehen.
Das schadet meiner bescheidenen Meinung nach dem Image Karl Mays mehr, als wenn
ich Seitenbetreiber, die sich selbst nicht wirklich der Öffentlichkeit präsentieren, nicht verlinken mag. Wäre ich unbedarfter Neu-Karl-May-Interessierter, würde ich jedenfalls fix wieder Reißaus nehmen.
Der
fortgeschrittene Karl May-Freund wird sicherlich die Seiten ohnehin kennen und wer sie nicht kennt, macht sich ganz fix schlau.
Darum habe ich ein Problem, unbedarfte Interessierte auch noch von uns weg genau dorthin zu lotsen, würde aber dennoch Links setzen, falls gegenseitiges Interesse vorhanden wäre (siehe hierzu auch "News" => "Verlinkungen"). Für Google z. B. sind Verlinkungen ein wichtiges Indiz zum Ranking innerhalb der Suchmaschine.
"Verlinkungen" sind nicht beschränkt auf Karl-May-Seiten aller Couleur; wer sich mit unseren Seiten ernsthaft beschäftigt hat, wird gesehen haben, daß unsere Karl May-Franken-Seiten auch Linkmöglichkeiten zu
privaten Homepages bieten. Also - gern auch mal rechts und links schauen.
Das Interesse der sog. Karl May-Freunde untereinander kann man an den Rückmeldungen auf unsere Anfragen sehen... sollten jedoch, wie am 29.06. besprochen und in der Zusammenfassung beschrieben, Karl May-Franken-Freunde über entsprechende Kontakte verfügen, wären wir dankbar, falls sich der-/diejenige einbringt und sich für eine gegenseitige Aufnahme oder Verbreitung auch unserer Seiten einsetzt.
Sollte man diese Denkart als "blauäugig (in vollem negativen Sinne!)" ansehen, dann bin ich gerne blauäugig, aber ich verschließe nicht meine Augen vor der Realität. Ich versuche immer wieder zu denken: Was würde
ich erwarten, wenn mir ein grünes(!) Buch in die Hände gefallen ist?
Die wissenschaftliche Seite mag vielleicht für
Dich das Wichtigste sein, für eine kleine Minderheit der Bevölkerung vielleicht auch noch - aber für die breite Masse ist das meiner Meinung nach zunächst erst einmal unerheblich.
Außerdem ist die sogenannte "breite Masse" ohnehin nur bereit, einen angemessenen (marktüblichen) Preis für ein Buch hinzulegen; sie werden kaum die inzwischen teuer gehandelten Sammlerstücke der Erstausgaben - somit Originale Mays - suchen oder gar erwerben.
Allein daraus ergibt sich die Wichtigkeit des Karl May-Verlages wie auch die Diskussionsgrundlage der meisten Karl May-Leser.
Und wir wollen doch all die Menschen erreichen, welche Karl May noch nicht kennen, ebenso diejenigen, welche Karl May einst lasen (und wieder lesen). Wir wollen doch primär
die Menschern erreichen, die sich als Laien über Karl May austauschen wollen, nicht unbedingt auf der wissenschaftlichen Ebene, sondern auf der ihren...
erst dann suchen wir doch die Menschen, die Wissen über seine Bücher hinaus erwerben möchten - und zu dieser Art Seiten und Foren können und wollen wir gar nicht in Konkurrenz treten.