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von Helmut » Mi 13. Jun 2012, 12:44
Du musst mich schon richtig lesen, liebe Charlotte, ich schrieb als Schriftsteller ernst nehmen, und nicht als Person; ich meine nämlich hauptsächlich damit, dass es allmählich Zeit wird (ca. 60 Jahre nachdem dies z.B. Arno Schmidt tat), die Leistung anzuerkennen, die May für die "deutsche Literatur" (was immer das auch sein mag) erbracht hat.
Das ist ein gewaltiger Unterschied, es heißt nämlich, dass man seine Bücher ernst nimmt, auch wenn Lustiges drin steht, das ist nämlich kein Widerspruch. Es ist auch ein gewaltiger Unterschied (wie ich finde), ob man das was er schrieb amüsant findet und darüber lacht, oder ob man darüber seine eigenen meist abgeschmackten Witzchen darüber macht.
Ernst nehmen heißt auch nicht alles von May Geschriebene als heilig anzusehen, sondern sich einfach damit möglichst "ernsthaft" auseinanderzusetzen.
Bei deinem anderen Lieblingsschriftsteller "Hermann Hesse" traut sich z.B. niemand solch Albernheiten anzubringen, wie bei Karl May. Und wenn jetzt jemand meint, dass beide "unterschiedliche Kaliber" wären, dann würde ich dem entschieden widersprechen.
Also meine obigen Bemerkungen waren auch ganz einfach "ernst gemeint" und kaum polemisch.
Helmut