Kinderliteratur ist voller Klischees und Vorurteile

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Helmut

Re: Kinderliteratur ist voller Klischees und Vorurteile

Beitrag von Helmut » Fr 1. Apr 2011, 17:18

Dies gehört zu den Themen, die so 1 bis 2 mal pro Jahr bei dpa erscheinen und von dort in allen möglichen Zeitungen, natürlich völlig ungeprüft und unkommentiert.
Dabei war ja im Februar gar keine "Sauregurkenzeit" und es hätte genug wichtige Themen für eine Tageszeitung gegeben.

Helmut

Hexla

Re: Kinderliteratur ist voller Klischees und Vorurteile

Beitrag von Hexla » Fr 1. Apr 2011, 13:45



Ich stimme zu, wer was finden will, wird etwas finden:
Vor einigen Jahren gab es eine Gruppe Eltern die gegen Ottfried Preußlers "Die kleine Hexe" waren. Die Begründung: Kinder würden so zum Hexenkult, zum Okkultismus und schwarze Magie herangeführt werden.
Ich kann nur sagen, ich hab das "kleine Hexla" als Kind etliche Male gelesen und ich fand das Buch einfach nur toll, weil wie bei Karl May die ´Bösen`kräftig "abgewatscht" wurden. Mein Hang zum Okkulten hält sich dennoch extrem in Grenzen und ich geh auch nicht barfuß über Feuer :grini:
Auch die Gebrüder Grimm waren schon im Visier. Das Märchen Rotkäppchen als Beispiel für Lolita und der Wolf sinnbildlich für Mann...

Meine Söhne sind trotz Michl aus Lönneberga, Pippi Langstrumpf, diverser Märchen und Geschichten, Karl May usw. junge Erwachsene geworden die aufgeschlossen sind für andere Kulturen, Menschen und Länder

... und sollte ich irgendwann Enkel haben, dann packe ich die guten alten Bücher aus und werde zur VorleseOmi - aber das wird wohl noch ein bissel dauern :grini:

das meint das hexla :zwinki:

Krähe71

Re: Kinderliteratur ist voller Klischees und Vorurteile

Beitrag von Krähe71 » Do 31. Mär 2011, 21:28

Selbst die Tucher-Brauerei hat den Mohr im Wappen und in Nürnberg gibts die Mohrenapotheke. Die müssen alle umbenannt werden.

Krähe71

Re: Kinderliteratur ist voller Klischees und Vorurteile

Beitrag von Krähe71 » Do 31. Mär 2011, 20:35

Genauso müßte man in den Geschichtsbüchern die Stellen entfernen wo beschrieben wird wie die Leute in grauer Vorzeit mit der Keule aufeinander losgingen (das machen sie ja heute auch noch, nur raffinierter, effizienter, brutaler, auch unreflektierte, einseitige Betrachtungsweisen gibts heute noch zu hauf, eine davon ist die von Herrn Benz).

Simpl

Re: Kinderliteratur ist voller Klischees und Vorurteile

Beitrag von Simpl » Do 31. Mär 2011, 18:43

Karl May IST halt manchmal vorurteilsbehaftet, rassistisch u.ä., das ist so, da beißt die Maus keinen Faden ab ...

Aber er ist nicht der einzige, und verglichen mit anderen vielleicht eher harmlos ...
Stefan Zweig (über Farbige) hat geschrieben:eine Gleichberechtigung ist schon durch die Kraßheit des ethnologischen Unterschieds auf Jahrhunderte nicht zu erwarten, und man hat selbst beim allerbesten Willen eine gewisse Repulsion zu überwinden bei dem Gedanken, man sollte in einem Hotel mit diesen schmutzigbraunen, dickwulstigen, wollhaarigen und im Typus oft gorillamäßigen Wesen schlafen oder auch nur im barbershop mit demselben Pinsel eingeseift werden.
(in "Auf Reisen". Zitiert nach "Unterwegs mit Stefan Zweig", dtv, S. 213)

Tja ... das steht da ... und geht ja nu' heut' gar nicht mehr ... watt willste machen ... Zweig verbieten ? Die Stelle streichen ? Doch wohl nicht, oder ?

:eekw:

Simpl

Re: Kinderliteratur ist voller Klischees und Vorurteile

Beitrag von Simpl » Do 31. Mär 2011, 18:22

Naja manchmal kommt es auch als Lob, das mit dem Prägen des Bildes vom Orient ... je nachdem ...

Z.B.
Rafik Schami hat geschrieben:Bei Allah, dieser Karl Ben May hat den Orient im Hirn und Herzen mehr verstanden als ein Heer heutiger Journalisten, Orientalisten und ähnliche Idiotisten
Jedes Ding, auch dieses, hat halt seine zwei Seiten ...

Manche fordern ja neue Bearbeitungen, da einiges bei May heute "nicht mehr ginge" ... mich persönlich interessiert nicht was heute nicht mehr geht oder gehen soll, ich lese Karl May so wie er da steht ... und zwar gern ... mich stört auch nichts ... war halt eine andere Zeit ...

Über "Am stillen Ozean" habe ich mal geschrieben "Kommt teilweise arg imperialistisch und chauvinistisch daher. Irgendwo (war's im Karl May Handbuch ?) las ich gar, das sei unerträglich. Ach Leute. Das war halt die Zeit. Wir sprechen heute auch noch ungeniert von kleinen grünen Männchen, es wird die Zeit kommen, wo wir, bzw. unsere Nachkommen, sie nur respektvoll als extraterrestrische Universalgenossen oder ähnlich bezeichnen dürfen."

Krähe71

Re: Kinderliteratur ist voller Klischees und Vorurteile

Beitrag von Krähe71 » Do 31. Mär 2011, 18:01

Das kommt davon wenn einige "Experten" vor Langeweile nicht wissen was sie tun sollen (Karl May ist an unserem heutigen Islambild schuld, "hust"). Wenn sie nichts vernünftiges auf die Beine kriegen und nur irgendwo etwas hineininterpretieren was sie hineininterpretieren wollen weil sie glauben Borniertheit wäre eine Wissenschaft, sollen sie doch schaffen wie wir alle. Ich jedenfalls lese meinem Sohn weiterhin von Panama vor weils dort so schön nach Bananen riecht, lasse ihn Pippi Langstrumpf sehen, wo ihr Vater Negerkönig ist und die Ägypter den ganzen Tag lügen und lügen, darf er Jim Knopf sehen, der so heißt weil er eben nunmal so aussieht und irgendwann Karl May mit seinem "falschen" Islambild. Besser als diesen Benz mit seinem "richtigen" Welt- und Literaturbild.

Klaus_D

Kinderliteratur ist voller Klischees und Vorurteile

Beitrag von Klaus_D » Mi 23. Feb 2011, 11:26

Ob Pippi Langstrumpf oder Karl May: Experte rät Eltern, sich für die Lektüre ihres Nachwuchses zu interessieren - 20.02. 19:47 Uhr

Originalartikel Nürnberger Nachrichten / dpa

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