Hallo zusammen,
Da war ich mal wieder zu ungeduldig; um bis Weihnachten warten zu können oder anders gesagt, die neue Biographie von Helmut Schmiedt wollte von mir bereits jetzt gelesen werden
Ich war wirklich gespannt als ich mit dem Buch anfing. Was werde ich erfahren? Von und über Karl May, dessen Person so widersprüchlich, so… hm, gespalten war?
Ich fing also mit dem Lesen an und - legte das Buch so gut wie nicht mehr auf die Seite. Bis in die Nacht hinein las ich Seite für Seite, sozusagen „gefesselt“ von Helmut Schmiedts Darstellung über das Leben und Werk Karl Mays.
Dieses Buch hat Spass gemacht zu lesen, es ist verständlich, spannend, klar und übersichtlich geschrieben – und – was mir positiv auffiel, die Fremdwörter (ja ja, einige Autoren meinen immer, beim Schreiben von Büchern die Schriftstellerwichtigkeit besonders herausstellen zu müssen, wenn es diese nur so in schwarz vom weißen Papier hagelt), also die Fremdwörter hielten sich in Grenzen.
Viele Fragen, zumindest die ich gerne Karl May gestellt hätte, konnte Helmut Schmiedt beantworten.
Natürlich hat es mich betroffen gemacht zu erfahren, das Karl May eigentlich ein Kleinkrimineller war, einer der sogar mit Pistolen zu Gange war (das war neu für mich), das sind schon andere Kaliber als „nur“ eine Uhr auszuleihen oder stehlen zu wollen, von den Kerzenresten gar nicht zu reden, oder die eine oder andere Eulenspiegel-Schelmerei auszuhecken.
Am Ende dieses Buches blieben nur noch wenige Fragen offen.
Nun, da darf dann meine Phantasie die Macht haben, sich auszumalen, was gewesen sein könnte, gewesen ist.
Mir gefällt diese Biographie, empfehle sie an dieser Stelle gerne weiter. Es gibt nicht allzu viele Bilder darin, aber meiner Meinung nach ist das völlig ausreichend, ist ja kein Bildband.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen, selbst Nürnberg findet in diesem Buch Erwähnung, und zwar in Bezug auf den bekannten Nürnberger Trichter.
Gemeint ist damit die scherzhafte Redewendung, dass ein Lehrer auch dem Dümmsten alles beibringen kann bzw. andererseits sich ein Schüler ohne großen Aufwand oder Anstrengung Lerninhalte aneignen könne. Als Bild möge man sich hier einen Kopf vorstellen, auf dem ein Trichter sitzt, in den sozusagen Wissen und/oder Weisheit eingeflößt oder eingegossen wird (siehe Bildchen unten). Der Nürnberger Dichter Georg Philipp Harsdörffer (1607 – 1658) verfasste ein Poetiklehrbuch, das den Titel "Poetischer Trichter" trug. Etwas eingetrichtert bekommen oder etwas eintrichtern dürfte als Redewendung wohl noch älter sein und ist ohne Bezug zu Nürnberg belegt.
Einen wissenswerten Tag voller Weisheit
wünscht mit lieben Grüßle
das hexla
P.S. ich lese zum ersten Mal die Heimatgeschichten von Karl May, hab nach der Biographie endlich Lust dazu bekommen mich daran zu wagen und bin mit Professor Vitzliputzli und Martha Vogel durch. Ziemlich rührend und dramatisch diese unglückliche Liebesgeschichte, also nicht zwischen Karl May und Prof Vitzlitputzli, ist klar obwohl sich das gleich bleibt, gemeint ist aber Old Shatterhands zu spät entflammtes Herz für Martha....
