Archiv der Karl May-Freunde Franken

Hermann Hesse fand es in Nürnberg schon schlimm ... mit den Autos usw. ... ("Die Nürnberger Reise"). Was würde er heute sagen ...

'vorangebracht', jenun ... eben das ist die Frage. Steht schon im 'Faust', fällt mir gerade ein, "oh ja, bis an die Sterne weit" ...

('ich bitt' Euch Freund' ...)

Von heute aus betrachtet sieht das natürlich anders aus; da kann man durchaus sagen, dass L II durch die Schlösser (wobei ich persönlich Neuschwanstein für extrem häßlich halte) und durch die Förderung der Opern R. Wagners wohl größere Spuren hinterlassen hat, als der Prinzregent durch die Industrialisierung (deren letzte Spuren ja hier in Nürnberg sowieso wieder verschwunden sind).
Aber woran ich dachte war, dass Luitpold durch seine Maßnahmen (Industr. war ja auch nur als ein Beispiel gedacht) Bayern (und seine Bevölkerung) vorangebracht hat.

Helmut

Die Frage ist sozusagen geschickt gestellt ...

Ich dachte schwerpunktmäßig etwas anders: a.) Ob Industrialisierung ein Segen oder eher ein Fluch ist, wäre ein Thema für sich. b.) die einen sehen rein weltliche Ziele sozusagen als das A und O an, die anderen halt nicht ... Außerdem ging ich nicht von der Sichtweise der damaligen Bevölkerung aus. Daß es denen nicht gefallen hat, mag schon sein. Aber so war's ja [vermutlich] nicht einmal ... Es sind erfahrungsgemäß eher die potentiellen 'Weltverbesserer' als die jeweils Betroffenen selber, die das so speziell sehen ...

Du wirst doch wohl nicht ernsthaft behaupten wollen, dass ein Schloß anzusehen, für die Mehrheit der (bayerischen) Bevölkerung damals besser gewesen sei, als Nahrung u.a. zum Überleben zu haben.

Helmut

Helmut hat geschrieben: Ob er dann Selbstmord begangen hat, oder ob sein Tod ein Unglück war, sei dahingestellt.

Die nicht unwahrscheinliche dritte Möglichkeit Mord hast Du dezenterweise weggelassen ...

Helmut hat geschrieben: Erst der für den minderjährigen Nachfolger (Ludwig III) eingesetzte Prinzregent Luitpold hat die Möglichkeiten, die die "Gründerjahre" (nach dem gewonnenen Krieg) für Deutschland boten, auch genutzt und (z.B. durch Industrialisierung (natürlich weit weg von der Residenzstadt München, nämlich in Nürnberg)) und aus Bayern auch einen wirtschaftlich florierenden Staat gemacht.

Apropos dahingestellt; was nun erfreulicher (interessanter / relevanter / wertvoller usw.) ist, Neuschwanstein (u.a.) oder Industrialisierung, auch das sei mal dahingestellt ... (bzw.: darüber gehen die Meinungen halt auseinander.)

Nachdem sich der Hype um den "Kini" verzogen hat, noch 2 Anmerkungen von mir:

- Mein "Unglaube" auf den "Pfingstsonntag, 13. Juni 1886" kam daher, dass ich bisher immer annahm, dass der 12. Juni der letztmögliche Termin für Pfingsten ist, aber einiges Nachrechnen ergab, dass tatsächlich auch noch der 13. Juni möglich ist (aber nur wenn der 21. März Sonntag ist, und an diesem Tag auch noch Vollmond (dann zählt dieser Vollmond (merkwürdigerweise) noch nicht als "Frühlingsvollmond", sondern erst der nächste Vollmond in 4 Wochen), und Ostern ist dann 5 Wochen nach dem 21. März, also am 25. April und 7 Wochen später Pfingsten, nämlich dann am 13. Juni).

- einiges zu Ludwig II:
nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen in der (Außen-)Politik (er hat sich (und seine Untertanen) wohl auf der "falschen" (der österreichischen) Seite in den preußisch/österreichischen Krieg hineinziehen lassen (vielleicht wegen der Verwandtschaft mit der damaligen öst. Kaiserin (Sissi !)), hat er es wohl aufgegeben sich mit (der niederen) Politik abzugeben, und hat sein alleiniges Interesse auf die Kunst geworfen.
Auf diesem Gebiet führte beide seiner großen Leidenschaften (Schlösser und Opern) dazu, dass sein Königreich (Bayern) ziemlich schnell am Rande des Staatsbankrotts geriet. 1871 hat ihn (und Bayern) noch Bismarck gerettet, in dem er ihm seine Zustimmung zu einem preußischen deutschen Kaiser durch Zuwendungen aus einem "Reptilienfond" bezahlte.
Etwa 10 Jahre später war es dann aber wieder soweit, und die bayerische Regierung hat dann zu dem Mittel der "Unmündigkeitserklärung" gegriffen.
Ob er dann Selbstmord begangen hat, oder ob sein Tod ein Unglück war, sei dahingestellt.
Erst der für den minderjährigen Nachfolger (Ludwig III) eingesetzte Prinzregent Luitpold hat die Möglichkeiten, die die "Gründerjahre" (nach dem gewonnenen Krieg) für Deutschland boten, auch genutzt und (z.B. durch Industrialisierung (natürlich weit weg von der Residenzstadt München, nämlich in Nürnberg)) und aus Bayern auch einen wirtschaftlich florierenden Staat gemacht.

Helmut

Klaus_D hat geschrieben:heute Abend im BR ab 19.45 (bis 20.45) eine Doku mit dem Titel "König zur falschen Zeit" - zum 125. Todestag Ludwigs II.

Vielen Dank für den Tipp. Ich habe mir die Sendung angesehen und fand sie sehr interessant.

Truk hat geschrieben:Auch einige "Guglmänner" hatten sich zur Gedenkfeier eingefunden, obwohl ich deren These, das König Ludwig II. ermordert worden sei, nicht zuzustimmen vermag.

Bei Karl May bleibt die Frage offen. Der Wurzelsepp glaubt nicht, daß der König wahnsinnig ist. Und er spürt, daß der König unter solchen Umständen wird nicht mehr leben wollen.

Mir fiel vorhin ein anderer, um einige Ecken entfernt vergleichbarer Fall ein ... Jürgen Möllemann ... ob getötet oder in den Tod getrieben, das bleibt sich in beiden Fällen (Zitat) [im Grunde] gleich ...

Ist ja schon gut, ich nehme ihn ja an den "Pseudo-Besserwisser-des-Tages-Preis".

Helmut

Helmut hat geschrieben:

Simpl hat geschrieben:Übrigens es mag ja sein daß der 13. Juni dieses Jahres ein Montag ist, der 13. Juni 1886 war indes, wie Kurt ganz richtig schrieb, ein Sonntag ...

Aber war das auch Pfingstsonntag?
Das habe ich zumindest noch nicht gelesen.

Helmut

Auch in der "Karl-May-Chronik" Band 1 wird der 13.6.1886 als Pfingstsonntag bezeichnet.