Emma .....

Buchbesprechungen und mehr über Karl May und Sekundärliteratur
Simpl

Re: Emma .....

Beitrag von Simpl » Di 31. Jul 2012, 16:34

Sinnliche Frauen mit Lust an & in der Liebe dürfte es schon seit Jahrtausenden geben ... nur wurde zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich viel darüber gesprochen und geschrieben.

:smilew:

Daß die Erotik zunächst durchaus ein gemeinsamer Nenner war zwischen den beiden, sehe ich auch so (im Gegensatz zu denen, die Karl May aufgrund vermutlich aus taktischen Gründen in die "Studie" geschriebener putzig wirkender Äußerungen gleich für prüde erklären ... Schwarzweißmalerei ist ja so bequem einfach ...). Ihr Stellenwert wurde dann im Lauf der Zeit halt wesentlich geringer ... Und das war's dann, klar, wenn sonst kein Fundament da ist ...

Er wird auch mit Klara mehr als nur Händchen gehalten haben ... wenn auch vermutlich seltener als einst in frühen Tagen mit Emma.

:smilew:

Helmut

Re: Emma .....

Beitrag von Helmut » Di 31. Jul 2012, 15:14

Auf die Gefahr hin, dass dies eigentlich niemanden echt interessiert, schreibe ich hier mal einige Gedanken, die ich so über die Beziehung Emma und Karl May so habe, hin. Es ist dies (natürlich) nur so meine persönliche Meinung, zwar hier und da durch Indizien gestützt, aber eben doch eher so ins Blaue hinein "psychologisiert" und hingeschrieben. Selbstverständlich sind meine persönlichen Ansichten eher positiv für Karl, denn ich bin ja schließlich "Karl May Freund" und nicht ein solcher von Emma.
Also, Emma May, geb. Pollmer war meiner Ansicht nach, für die damalige Zeit eine einmalige Frau; sie war sich offensichtlich nicht nur ihrer Sexualität bewußt, sondern hat diese - was für die damalige Zeit schon erstaunlich (insbesondere für eine Frau) war - auch voll ausgelebt. Und diese Sexualität war offenbar auch beiden Geschlechtern zugewandt. Dieses Verhalten war wohl auch das, was May zu ihr hinzog und beiden zu einer mehr oder weniger glücklichen Beziehung verhalf, die allerdings durchaus Höhen und Tiefen durchlief.
Je länger die Beziehung aber andauerte, desto deutlicher fiel auf (insbesondere auch Karl), dass außerdem kaum irgendwelche andere Gemeinsamkeiten gab.
Es gibt da ein von einigen Psychologen beschriebenes Phänomen, dass bei manchen Männern mit Einsetzen der sog. Altersimpotenz solche Beziehungen häufig schon fast in Haß gegenüber dem immer noch fordernden Sexualpartner umschlagen.
Und so etwas könnte auch bei May - so ist meine Vermutung - dazu geführt haben, dass er die "Pollmer-Studie" und ähnlich hasserfülltes gegen seine bisherige Lebenspartnerin schrieb. Zwar scheint die Beziehung zu Klara dagegen zu sprechen, aber es soll ja auch Beziehungen geben, bei denen Sexualität nur eine untergeordnete oder gar keine Rolle spielt.

So weit erstmal.

Helmut

Klaus_D

Re: Emma .....

Beitrag von Klaus_D » Mo 30. Jul 2012, 19:12

Meine Antwort habe ich hier:

Dies & das » Wahr -- Unwahr

hineingeschrieben. :smilew:

Helmut

Re: Emma .....

Beitrag von Helmut » Mo 30. Jul 2012, 10:09

Annie O'Toole hat geschrieben:
…. was schreibt er denn diesen ganzen Scheiß, wenn nach seiner Anschauung grad das Gegenteil der Fall ist (ich lese inzwischen die sogenannte „Studie….“ In Band 85) …. und das kann man ja wohl auch nicht ganz ernst nehmen. Das kommt mir so vor, als wenn er sein Verhalten Emma gegenüber vor sich selber rechtfertigen wollte.
Da gab es beim Symposium in Leipzig ein äußerst interessanten Beitrag dazu, der die gesamte Pollmerstudie im Sinne einer (May'schen) Reiseerzählung interpretierte. Ich bin leider ein viel zu schlechter Interpreter und Nacherzähler fremder Gedanken, wenn ich sie nur gehört habe, aber wenn der Tagungsband erscheint, kann man/Du das sicher nachlesen.
Man darf eben nie (auch bei seinen autobiografischen Werken) vergessen, das May in erster Linie Schriftsteller war und davon lebte.

Helmut

Helmut

Re: Emma .....

Beitrag von Helmut » Mo 30. Jul 2012, 09:52

Klaus_D hat geschrieben: Btw. (ich kanns mir nicht verkneifen):
[...]gibt was auf läppische Floskeln, zieht allen Ernstes Grußformeln o.ä. als Indizien heran für das Verhältnis zweier Menschen ...
Es soll, so munkelt man, sogar Menschen geben, welche subjektive, persönliche Eindrücke als Beweis dafür anführen, daß etwas, was nicht sein darf, nicht sein kann (His master's voice, hm? :zwinkw: ).
Also - what shall's? :rofl:
Also, lieber Klaus (für alle, wir reden hier über die angebliche echte Stimme Mays, die komischerweise immer noch über die Startseite aufrufbar ist), Du meinst also, dass wenn derjenige, der dies ins Netz stellte, selber schrieb, dass dies ein "Fake" ist; und wenn in dieser angeblich echten Aufnahme aus dem Jahr 1902 für "Karl-May-Hörspiele" geworben wird; und dass in diesem Karl-May-Jahr 2012 sonst niemand (außer Dir) auf die Idee kam, diese angeblich echte Aufnahme heraus zustellen; dass dann meine Behauptung, dass die Aufnahme nicht echt und wirklich sein kann, dass dies also nur ein subjektiver und persönlicher Eindruck von mir (und wahrscheinlich nur ganz allein von mir) ist???
Häääh???

Helmut

Simpl

Re: Emma .....

Beitrag von Simpl » So 29. Jul 2012, 19:14

Sicherlich war May des öfteren ein beträchtlicher Quatschkopf ... (wenn auch Dinge wie die "holdselige Hanneh" und vermutlich sogar das "liebe, brave Weiberl" durchaus auch eher Ironie sein können als wirklich ernstzunehmende Charakterisierungen ...) Aber auch unter den Quatschköpfen gibt es Unterschiede, es gibt schillernde, interessante, wie May, oder in Sachen Bewußtsein eher beschränkte, fade, zu letzteren würde ich subjektiv einschätzenderweise ('s'ist mal bei mir so Sitte') [z.B.] Herrn Maschke gesellen ... :wcool: (Von 'Heiligenverehrung' (u.ä.) in Sachen May, wenn ich den einen Anwurf jetzt richtig verstanden haben sollte, bin ich übrigens weit entfernt ... Er hat sich manchmal sozusagen saumäßig verhalten, das ist ja gar keine Frage ...)

Klaus_D

Re: Emma .....

Beitrag von Klaus_D » So 29. Jul 2012, 17:21

Hallo liebe Annie,

im Grunde spielst Du da auf einen interessanten Aspekt an - nämlich den, daß von May so ziemlich alles vorhanden ist; zudem konnte May als Schriftsteller seinen Beruf nutzen und wortgewandt seine Bücher (und natürlich auch seine Briefe/Karten) schreiben.
Welche Hinterlassenschaften haben wir - besonders bzgl. des Inhalts, ihrer Sichtweise und der Menge - letztlich von Emma...?
Sich dabei ausschließlich auf Worte Karl Mays zu verlassen... naja, ich würd's nicht tun - und schon gar keine "wissenschaftlichen Betrachtungen" versuchen hineinzuinterpretieren... :wcool:

Abgesehen davon muß man sicher nicht mehr darüber diskutieren, wie "schwafelhaft" May durchaus war. :wlol:

Übrigens - nachlesen kannst Du den o.g. Artikel hier:

Ermittlungen in Sachen Frau Pollmer

Btw. (ich kanns mir nicht verkneifen):
[...]gibt was auf läppische Floskeln, zieht allen Ernstes Grußformeln o.ä. als Indizien heran für das Verhältnis zweier Menschen ...
Es soll, so munkelt man, sogar Menschen geben, welche subjektive, persönliche Eindrücke als Beweis dafür anführen, daß etwas, was nicht sein darf, nicht sein kann (His master's voice, hm? :zwinkw: ).
Also - what shall's? :rofl:

Annie O'Toole

Re: Emma .....

Beitrag von Annie O'Toole » So 29. Jul 2012, 16:50

Tcha, lieber Simpl …. anscheinend können mich Quatschköpfe und bellende Hunde immer noch einschüchtern (ist wahrscheinlich ein Relikt aus meiner Kindheit – mein Papa war auch so ein Vulkan wie der Papa May, bei dem man sich nie sicher sein konnte, wann er grad mal wieder ausbricht ....und dann war er beängstigend und unberechenbar).

:eeki:

….. aber wenn man die Briefe im Anhang liest, die von den Mays an die Seylers gingen, so war der gute Charlie ja der Quatschkopf hoch drei.
„Meine Emma, das liebe, brave Weiberl“ … „Meine gute Frau, stets freundlicher gesinnt als das Fatum…“ … „Bitte grüßen sie (…) von meiner holdseligen Hanneh…“ *würg*

:irolleye: (neutral)

…. was schreibt er denn diesen ganzen Scheiß, wenn nach seiner Anschauung grad das Gegenteil der Fall ist (ich lese inzwischen die sogenannte „Studie….“ In Band 85) …. und das kann man ja wohl auch nicht ganz ernst nehmen. Das kommt mir so vor, als wenn er sein Verhalten Emma gegenüber vor sich selber rechtfertigen wollte.

….. und lieber Helmut, kann man das irgendwo im www nachlesen. Bin nicht im Besitz der Jahrbücher, da ich kein Mitglied der KMG bin (und auch keinen gesteigerten Wert drauf lege)

:icool: (neutral)

Helmut

Re: Emma .....

Beitrag von Helmut » Fr 27. Jul 2012, 12:33

Lies doch mal als Gegenstück dazu, liebe Charlotte, das Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 2001, darin ist (fast) nur ein einziger Aufsatz "Ermittlungen in Sachen Emma Pollmer" von Gabriele Wolf.
Ich würde zwar nicht behaupten wollen, dass darin die "absolute Wahrheit" über die Beziehung Karl - Emma steht, aber als Korrektiv für den (in meinen Augen) ziemlich naiven und auch einseitigen Buch Maschkes ist es doch geeignet, wie ich finde.

Helmut

Simpl

Re: Emma .....

Beitrag von Simpl » Fr 27. Jul 2012, 10:58

Von dem Quatschkopf läßt Du Dich beeindrucken ?

:wcool:

(Karl und Klara kann man in der Tat mit gemischten Gefühlen betrachten in Sachen Verhalten zu Emma, aber davon mal abgesehen schreibt Maschke jede Menge Blödsinn ... gibt was auf läppische Floskeln, zieht allen Ernstes Grußformeln o.ä. als Indizien heran für das Verhältnis zweier Menschen ...)

(da fällt mir gerade ein, so etwas ist auch heute noch nicht ausgestorben ... da gibt's noch so einen Oberschlauen in Sachen May ...)

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